Die Geschichte der Kirche

Es zeigte sich nun, daß die vorhandene, erst 10 Jahre zuvor angeschaffte Orgel für die neue Kirche zu klein war. Man beschloß, bei dem bekannten Orgelbaumeister Dreymann in Mainz eine neue Orgel in Auftrag zu geben.

Anfang des Jahres 1845 wurden die Orgeleinzelteile mit insgesamt zwanzig Fuhren von Mainz nach Eich gebracht und zu einem beeindruckenden Orgelbauwerk zusammengefügt. Am 22. Mai 1845 berichtete der Bürgermeister der Gemeinde dem Herrn Kreisrat in Worms, daß Herr Dreymann ihm mitgeteilt habe, daß die Orgel aufgestellt sei und er mit der Stimmung derselben beschäftigt sei. Die Orgel kostete insgesamt 3.610 Gulden.

Am 3. Juli 1845 gab der Kreisrat einen Kostenbericht an den Bürgermeister der Gemeinde Eich, mit welchem die Summe der Ausgaben insgesamt auf vorläufig 42.638 Gulden und 32 Kreuzer festgestellt wurde. Für das laufende Rechnungsjahr 1845 ergab sich dann ein Defizit von insgesamt 3.423 Gulden. Der Bürgermeister wurde beauftragt, zusammen mit dem Ortsvorstand zu beraten, auf welchem Wege der fehlende Betrag aufgebracht werden soll.

Ungeachtet aller Schwierigkeiten wurde der Einweihungstermin auf den 31. August 1845 festgesetzt. Der Kreisrat genehmigte diesen Termin mit der Auflage, daß das diesjährige Kirchweihfest am Montag, Dienstag und Mittwoch abgehalten werde.. „Am letzten Tage darf jedoch nur dann Tanzmusik stattfinden, wenn auf die am Sonntage nach der Einweihung, seither üblich gewesene Tanzbelustigung verzichtet wird. Daß am Tage der Einweihung keine Tanzmusik abgehalten werden darf, habe ich Ihnen bereits schon früher erklärt“, schrieb der Kreisrat seinerzeit an den Bürgermeister.

Die von Orgelbauer Dreymann gebaute Orgel wurde im Jahre 1874 erstmals durch den Orgelbauer Karl Schäfer aus Heilbronn mit einem Kostenaufwand von 510 Gulden renoviert.

Zwei neue Glocken wurden 1884 angeschafft und am 21. Dezember desselben Jahres feierlich eingeweiht. Die große Glocke hatte ein Gewicht von 413 kg und einen Durchmesser von 94 cm. Die kleinere Glocke wog 124 kg bei 63 cm Durchmesser. Sie wurden bei Andreas Hamm in Frankenthal gegossen und kosteten mit Klöppel, Seilrollen usw. 1.462 Mark und 10 Pfennige.

Da man aber mit dem Klang des Geläutes nicht zufrieden war, wurden die Glocken im Frühjahr 1885 wieder zurückgegeben und durch neue Glocken ersetzt. Die kleinere Glocke trug die Inschrift „Glaube“. Die Glocken wurden von dem damaligen Lehrer und Organisten Hirsch geprüft und für in Ordnung befunden. Die Glockenweihe fand am 19. April 1885 statt. Zur Finanzierung dieses Projektes wurde bei der Sparkasse Worms ein Kredit von 2.500 Mark aufgenommen.

Auf Anraten der Kreisbaubehörde wurde im Zeitraum 1897/1898 das Dach der Kirche neu eingedeckt sowie der Turm mit neuem Putz versehen. Eine gründliche Reinigung der Orgel, verbunden mit notwendigen Reparaturen, wurde ebenfalls vorgenommen. Für die genannten Maßnahmen mußten 4.500 Mark aufgewendet werden.

Im Verlauf des 1. Weltkrieges wurden die Glocken Opfer des Krieges. Am 27. und 28. Juli 1917 hat man sie auf dem Turm zerschlagen, denn es fehlte an geeigneten Geräten, sie unversehrt herunter zu bringen. Die Bruchstücke wurden in Kisten verpackt und abtransportiert.