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Nian und Freunde 5102
Einladung zum Seniorennachmittag der 0rtsgemeinde Eich
Auch in diesem Jahr freuen wir uns, Sie zu unserem Seniorennachmittag in die Altrheinhalle Eich einzuladen:
Am 2. Adventsonntag,
6. Dezember 2015, 14.00 Uhr, Altrheinhalle Eich
Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Wenn Sie teilnehmen möchten, bitte nachstehende Anmeldung bis spätestens Donnerstag, 03.12.2015 bei der Ortsgemeindeverwaltung Eich oder bei den Pfarrämtern abgeben.
In diesem Jahr liegt die Organisation und die Gestaltung bei der Kath. Kirchengemeinde und der Ortsgemeinde Eich unter Mitwirkung des Mandolinenclub Goldklang Eich.
Ortsgemeinde Eich
Kath. und Ev. Kirchengemeinden
————————– bitte hier abtrennen ! ————————–
Name, Vorname
Ich nehme mit …………. Person (en) am Seniorennachmittag der Ortsgemeinde Eich teil.
Eich, den
Unterschrift
Ausdrucken und abgeben
Einladung zum 26. Weihnachtsmarkt 2015
Einladung zum 26. Weihnachtsmarkt 2015
Liebe Eicher Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste des Eicher Weihnachtsmarktes,
traditionell am 1. Adventswochenende, in diesem Jahr am 28. und 29. November 2015, findet bereits zum 26. Mal der Weihnachtsmarkt im alten Ortskern, auf unserem weihnachtlich geschmückten Rathausplatz, statt.
Der Organisator dieses Weihnachtsmarktes, der SPD-Ortsverein und auch die Ortsgemeinde Eich laden Sie herzlich ein unseren Weihnachtsmarkt zu besuchen. Für Ihr leibliches Wohl ist an beiden Tagen für Sie bestens gesorgt.
Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes beginnt am Samstag um 16.30 Uhr bis ca. 20.30 Uhr.
Für die musikalische Umrahmung sorgt an diesem Tag der Ev. Posaunenchor, unter Leitung von Herrn Matthias Fitting.
Am Sonntag öffnet der Weihnachtsmarkt um 14.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr.
Ab ca. 16.00 Uhr begleitet uns der Pop- und Gospelchor „Magic Voices“ unter der Leitung von Herrn Marcus Nessler mit seinen weihnachtlichen Liedern.
Um ca. 16.30 Uhr, hält der Nikolaus für die kleinen Besucher eine Überraschung bereit.
Die Adventszeit ist eine Zeit der Freude und des Friedens, auch des friedlichen Miteinanders in unserer Gemeinde. Und deshalb ist der Weihnachtsmarkt auch ein Anlass, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei dem SPD-Ortsverein als Organisator, den Vereinen und allen Ausstellern für ihr Engagement und wünsche Ihnen viel Spaß und ein gutes Gelingen.
Ihnen allen wünsche ich eine schöne und besinnliche Adventszeit.
Ihr Ortsbürgermeister, Klaus Willius
Die Glocken
Name: Glaube
Inschrift: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Durchmesser: 1.180 m
Gewicht: 694 kg.
Name: Liebe
Spruch: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst., ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Widmung: Den Gefallenen zweier Weltkrieg.
Durchmesser: 1,425 m
Gewicht: 1.167 kg.
Name: Hoffnung
Inschrift: Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler.
Widmung: In schwerer Zeit der deutschen Zukunft gewidmet.
Durchmesser: noch nicht bekannt
Gewicht: ca 9 Zentner
Das Feierabend läuten um 18 Uhr
Farmfest
Ökumenisches Mittagsgebete im Wormser Dom
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Mina und Freunde
Werdegang des Evangelischen Posaunenchors Eich/Rhh.
Der Evangelische Posaunenchor Eich kann im Jahre 2007
auf eine 115-jährige bewegte Geschichte zurückblicken.
Der Gründer des Posaunenchores, Pfarrer Otto Kappesser, kam im Jahre 1886 von Imsbach/Pfalz
nach Eich und wurde am 24. Oktober 1886 in sein Amt eingeführt.
Nachdem er im gleichen Jahr den Evangelischen Kirchen-gesangverein ins Leben rief,
gründete er, um den Gottes dienst noch mehr zu bereichern, im September 1892 den Posaunenchor.
Hierzu lesen wir im ev. Kirchenbuch des Jahres 1892:
Auf Anregung des Schreibers constituirte sich hier im Laufe des Monats September ein Posaunenchor
nach Art der Ravensburger Posaunenchöre. Als erste Mitglieder sind zu verzeichnen Valentin Eipp
(Trompete), Adam Endlich (Flügelhorn), Schreiner Ritscher 1 (2.tes Flügelhorn alt), Valentin Bohn
(Tenorhorn) Johannes Sauder (Tenorbassposaune). Der Kirchengesangverein macht sich verbindlich,
die Instrumente zu bezahlen, die von August Clemens Glier in Markneukirchen bezogen wurden.
Im Ravensburger Land begann die Gründung der Posaunenchöre. Dort wirkte der Pastor Johann
Heinrich Volkening. Er war überzeugt, dass durch diese Musik die Gottesdienste bereichert werden, was ihm
in dieser Zeit nicht immer Freunde anderer Blasmusiker bescherte. Trotz Anfeindungen versuchte er,
seine Idee mit der Posaunenmusik durchzusetzen. Jahre später war es wieder ein Pastor,
nämlich Johannes Kuhlo, der die Klangwirkung der Instrumente untereinander so festlegte, so dass
diese heute noch ihre Gültigkeit haben. Dieses muss-te auch Pfarrer Kappesser gefallen haben,
weil er sich ebenfalls danach richtete.
Die Hauptzusammenstellung war damals Trompete, Flügel-horn, Tenorhorn sowie Tenorbassposaune.
Nach der Gründung begannen die Proben und so schrieb Pfarrer Kappesser im ev. Kirchenbuch:
Den Eingang ins neue Jahr gestaltete sich diesmal besonders feierlich dadurch, dass der Posaunenchor am 31.Dezember 1892, nachts 12 Uhr einige Choräle vom Kirchturm herab blies. 1.) Wachet auf, 2.) Lobet den Herrn, den mächtigen König, 3.) Nun danket alle Gott.
Die Veranstaltung fand in der Gemeinde freudigen Widerhall und das umso mehr anzuerkennen, da in dieser Nacht eine grimmige Kälte herrschte.
Im Jahre 1893 wirkte man schon beim hiesigen Turnverein bei dessen Fahnenweihe, die vom 10. bis 12. Juni 1893 gefeiert wurde, mit.
Leider wurde Pfarrer Kappesser im Jahre 1897 nach Pfiffligheim versetzt. Sein Nachfolger übernahm nur den Kirchen-gesangverein und so löste sich der Posaunenchor wieder auf.
Dazu im evangelischen Kirchenbuch folgender Eintrag:
Die von Pfarrer Kappesser ins Leben gerufenen Einrichtungen wird sein Nachfolger nach Kräften weiterführen zu versuchen. Der Posaunenchor wird freilich nicht aufrechterhalten werden können. woran wenig das Unvermögen des Pfarrers, denselben zu leiten, die Schuld trägt, als vielmehr die von Pfarrer Kappesser selbst bezeugte Tatsache, dass die Mitglieder nicht zusammenzuhalten sind. Auch dürfte zu fragen sein, dass für einen Posaunenchor der Gemeinde Eich nicht ein Boden ist, indem derselbe gedeihen konnte.
Dagegen wird der von Pfarrer Kappesser begründete Kirchengesangverein weitergeführt. Dirigent ist nunmehr Schulverwalter Christ, Vorsitzender Satzungsgemäß der Pfarrer. Im Jahre 1913 kam der Sohn vom ehemaligen Pfarrer Otto Kappesser, Dr. Ernst Kappesser nach Eich um die Arztpraxis von Dr. Rudolf Seeger zu übernehmen.
Dazu folgender Eintrag des Jahres 1933 im ev. Kirchenbuch:
Durch Anregung des Dr. med. Kappesser Eich, Sohn des ehemaligen Pfarrers Kappesser Eich haben sich Ende 1932 einige Bläser zusam-mengefunden, die im Pfarrhaus regelmäßig ihre Übungsstunden ab-halten. (montags und freitags).
Das erste Auftreten fand einen so guten Anklang, dass sich der Unterzeichnete entschloss zu einer Sammlung aufzurufen zum Ankauf neuer Instrumente. Von den 1892 von Pfarrer Kappesser ange-schafften Instrumenten
waren keine mehr vorhanden. Sie waren längst wieder veräußert worden. Von dem schönen Ertrag der Samm-lung (158.95) konnten 3 Instrumente angeschafft werden, wovon jetzt Vatter (Flügelhorn), Rieß (Ventilposaune) und der Sohn von Dr. Kappesser (Tenorhorn) bläst. Der Posaunenchor hat sich zur Auf-gabe gestellt, einfache Choräle und Volkslieder gut zu blasen und durch Weckung bekannter Weisen ein Stück Volksmission zu treiben im Sinne von Pastor Kuhlo – Bethel.
Wie die Gründung des Bläserquartetts im Jahre 1932
erfolgte ist aus einer Überlieferung der Familien Vatter und Kemmeter erhalten geblieben. Bei der Kindtaufe von Heinrich Kemmeter war auch der damalige Pfarrer Höpfner, Herrn Heinrich Vatter, der Pate von Heinrich Kemmeter ist, und andere Gäste anwe-send. Pfarrer Höpfner soll Heinrich Vatter gefragt haben, ob er nicht Lust und Liebe hätte bei einem zu gründenden Bläser-quartett mitzumachen.
Da er bereits in Nierstein beim Posaunenchor aktiv gewesen war, sagte er zu und das Quartett bildete sich.
In einem weiteren Eintrag des evangelischen Kirchenbuches ist zu lesen:
Der Posaunenchor schien eine kleine Krise durchmachen zu wollen. Es hatte Auseinandersetzungen gegeben, ob es nur rel. Lieder spielen oder auch Volkslieder in sein Programm aufnehmen dürfe. Schließlich beugten sich doch alle unter dem Leiter Dr. Kappesser. Nachdem beim Bläserquartett Pfarrer Höpfner mit dem Blasen aufhörte wurde von Dr. Kappesser einen Aufruf gestartet mit dem Ziel, den Posaunenchor neu aufzubauen. Nachfolgend genannte Personen folgten dem Aufruf von ihm. Zu den bereits spielenden kamen weitere Bläser hinzu. Es waren, Rieß Fritz, Reich Rudolf, Reich Philipp, Reich Adam V., Kraft Adam, Eipp Otto, Schmitt Valentin, Schmitt Rudolf, Pfeiffer Fritz und Sauder Ernst. Dr. Ernst Kappesser dirigierte den Chor und spielte auch mit. Der erste Auftritt war im Jahre 1934 anlässlich einer Veranstaltung des Kirchengesangvereins und den Mitgliedern des Frauenvereins. Die Wiederholung eines solchen Abends wur-de von den Zuhörern dringend empfohlen. Um mehr eigene Instrumente zu besitzen wurden immer, wenn Geld vorhanden war, neue Instrumente gekauft.
Pfarrer Höpfner schreibt 1938 im ev. Kirchenbuch:
Unter der Leitung von Herrn Dr. Kappesser wirkte der Posaunen-chor bei allen Festgottesdiensten mit und erfreute auch öfters durch sein Choralblasen vom Turm. Zurzeit (Frühjahr 1938) steht er allerdings im Zeichen einer schweren Krise, d.h. die einzelnen Bläser (8 – 10) an der Zahl) haben sich untereinander, eigentlich über jämmerliche Streitigkeiten ordentlich verkracht und die Übungsstunden sind schon seit Wochen ausgefallen. Diese Unstimmigkeiten erledigten sich von selbst. Denn mit Ausbruch des 2. Weltkrieges ruhte jede Tätigkeit. Nach Kriegsende verging noch einige Zeit, bis alle ehemaligen Bläser heimkehrten und sich wieder dem Posaunenchor zur Verfügung stellten.
So lesen wir im ev. Kirchenbuch des Jahres 1947:
Der Posaunenchor hat unter der Leitung von Dr. Kappesser seine Tä-tigkeit wieder aufgenommen und wirkte bei den Festgottesdiensten des Jahres mit. Es wurde um jüngere Bläser geworben und so kam es, dass im Jahre 1947 Richard Kemmeter der erste Jungbläser war. Er wurde von Fritz Pfeiffer angelernt. Günter Reich
trat zwei Monate später bei. Nach und nach kamen weitere Bläser hinzu. Eugen Krebs, Walter Reich, Herbert Balß und Walter Münk. Um das Können der jungen Bläser auch nach außen hin zu dokumentieren wurde gleich an Sylvester 1947 ein Turm-blasen dargeboten. An Ostersonntag spielte der Chor erneut auf dem Turm um die Bevölkerung auf das Osterfest einzustimmen. Gespielt wurde unter anderem „Ostern, Ostern, auferstehen“. Nach alter Tradition führte der Posaunenchor in den Wintermonaten wieder Theaterstücke im Saal Gutjahr auf. Die Übungsstunden fanden entweder im Saal über dem ehemaligen Kindergarten in der Hauptstraße, in der Sakristei, oder auch bei den einzelnen Bläsern, statt.
Ohnacker wohnhaft in Gimbsheim, verstärkte lange Jahre den Chor als Bassbläser. Bedingt durch die Zwangsabgabe der Glocken während des 2. Weltkrieges sollten nunwieder neue angeschafft werden. Um die notwendigen Gelder dafür zu bekommen, stelltensich ge-meinsam der Posaunen- sowie der Kirchenchor zur Verfü-gung. Es wurdedas Laientheaterstück „Der Rothhausreformator“aufgeführt und zwar zweimal in Eich im Saale Gut-jahr, einmal in Gimbsheim, in Mettenheimim Saale Balder und in Ibersheim im Saal Arzt. Als Souffleur stand LeonhardBecker, als Bühnenmaler der Malermeister Gustav Horn zur Verfügung. JohannesThomas war Maskenbildner. Der Reinerlösdieses Theaterstückes betrug 780.05 Mark.
Fahrt am Samstag, 14.April 1950 nach
Zotzenbach zwecks Mitgestaltung des Festgottesdiensts anlässlich der Einweihung
der neuen Glocken am 15.April 1950
Als Beförderungsmittel bekam der Chor vom Landwirt Otto Bechtel einen Traktor der Marke Primus, die Ackerrolle von Herrn Heinrich Jäger zur Verfügung gestellt. Auf dieser Rolle wurden links und rechts Bänke mit einer Rückenlehne befes-tigt. Um vor eventuellem Regen geschützt zu sein wurde ein Gestell befestigt, um eine Plane darüber ziehen zu können. Nun konnte es losgehen. Samstag früh, Heinrich Vatter war der Fahrer. Über Worms nach Heppenheim und weiter nach Zotzenbach. Die Sonne schien und unterwegs winkten viele Landwirte die auf ihren Äckern arbeiteten. Ab und zu wurden auch einige Volkslieder gespielt, um die Zeit zu verkürzen. Bei der Ankunft in Zotzenbach wurde der Chor vom dortigen Pfarrer an der evangelischen Kirche und einer großen Anzahl von Bürgern empfangen. Die Unterbringung erfolgte in Privat-quartieren. Abends gab es ein treffen, um sich näher Ken-nenzulernen. Am Sonntag früh ab 7.00 Uhr trafen sich die Bläser um mit einem Weckruf auf den Gottesdienst hinzuweisen. Danach ging es zum Gottesdienst und anschließend zu den Gasteltern zum Mittagessen. Nach dem Kaffee wurde die Heimreise angetreten und jeder war von diesem Ausflug begeistert.
Am 08. Juli 1950, Mitwirkung beim Festkommers des Män-nergesangvereins 1850 Eich im Festzelt.
Nach der Teilnahme der Glockeneinweihung in Zotzenbach beteiligte sich der Chor auch bei unserer Glockeneinweihung am 02.09.1951 in Eich.
Erneut wurde ein Theaterstück zu Gunsten neuer Glocken aufgeführt. Dieses spielten wir zuerst im Saal Gutjahr und etwas später in Zotzenbach. Der Reinerlös von diesen beiden Auftritten erbrachte den Betrag von 130 Mark. Diesmal fuhr Herr Willi Maier mit seinem LKW dorthin. Die Arbeit des Maskenbildners übernahm wieder der Frisör Johann Thomas.
Leider traten zwischen Pfarrer Wegner und Dr. Kappesser verschiedene Meinungen über Sinn und Zweck
eines Beitritts zum Posaunenwerk auf (Zusammenschluss alles Posaunen-chöre in den Ev. Kirchen Rheinhessen). Dr. Kappesser vertrat die Meinung, dass sich der Chor auch ohne Mitglied beim Posaunenwerk gut darstellen und seine Auftritte selbst bestim-men könne. Pfarrer Wegner vertrat die Meinung, der Chorwürde unter Ev. Posaunenchor auftreten und gehöre in die Regie der Kirche, deshalb einen Beitritt.
Aus einen Eintrag im ev. Kirchenbuch des Jahres 1956 finden wir folgenden Eintrag:
Der Posaunenchor führt ein sein Eigendasein. Im Jahre 1956 wirkte er bei 4 und 1957 bei 5 Gottesdiensten und gottesdienstlichen Veranstaltungen mit. Ohne mit dem Pfarrer Rücksprache zu nehmen, setzte der Chor für den 8.1.56 einen Theaterabend an, sodass an zwei aufeinander folgenden Samstagen der „evangelische“
Posaunenchor und der evangelische Kirchenchor einen Theaterabend hatten.
Am 1.11.1957 verstarb nach jahrelanger Tätigkeit der langjäh-rige Dirigent Dr. med. Ernst Kappesser. Nun begann erneut die Diskussion über einen Beitritt zum Posaunenwerk. Dadurch zerstritten sich die älteren Bläser mit Pfarrer Wegner. Dazu einige Auszüge aus dem ev. Kirchenbuch der Jahre 1959/60: Die Frage des Posaunenchors musste nun einmal gelöst werden. Sie waren keinen Ratschlägen und Bitten zugängig. Inzwischen hatte Herr Richard Kemmeter 4 Bläser soweit ausgebildet, dass sie im Kern hätten Mitblasen können. Aber der Chor ließ sie nicht Mitblasen. An Heilig Abend und am 1. Weihnachtsfeiertag, trat der ev. Posaunenchor zum letzten Mal in seiner alten Zusammensetzung auf. Zum 29.12.1958 lädt der Pfarrer die Bläser zu einer Übungsstunde in den Gemeindesaal ein. Es sollte dabei festgestellt werden, ob an Sylvester geblasen werden kann. Die Bläser erschienen ohne Instru-mente und erklärten, sie könnten auf keinen Fall blasen, da die Bass Tuba fehle. Der Pfarrer lädt zu einer neuen Übungsstunde am 5.1.59 ein und zwar die Jungen und die alten Bläser. Die alten Bläser erschienen nicht. Darauf hin beschloss die Kirchengemeindevertretung (K.G.V.) am 9.1.59 eine Ordnung, die der sog. Evangelische Posaunenchor auflöste und die Posaunenarbeit in die Gemeinde einglie-derte. Nur Richard Kemmeter erklärte von den alten Bläsern seinen Beitritt zum neuen Chor. Da es zu keiner Einigung kommt, werden die Bläser aufgefordert, die Instrumente abzugeben. Es geschieht nichts. Darauf hin beschloss die Kirchengemeindevertretung am 9.1. 59 eine Ordnung, die den sog. evangelischen Posaunenchor auflöste. Die alten Bläser bitten bei den Konfirmanden 1959 blasen zu dürfen. Da die Bitte zu kurzfristig gestellt war, konnte die K.G.V. nicht mehr befragt werden. Der Pfarrer erklärt, er könne aus grundsätzlichen Erwägungen heraus ein Blasen nicht erlauben. Man hatte ganz über-sehen, dass aus den Nachwuchsbläsern ein einsatzfähiger Chor mit 6 Bläsern geworden war. Am Morgen der Konfirmation
noch einmal ein Abgeordneter „Wenn wir im Gottesdienst nicht blasen dürfen, dann blasen wir eben vor der Kirche“. Antwort: Bitte sehr, wenn ihr euch durchaus blamieren wollt. Sie bliesen vor der Kirche und im
Gottesdienst hörte die Gemeinde zum 1. Mal die neuen Bläser. Sie hatten noch nicht genug.
In einem weiteren Eintrag im ev. Kirchenbuch des Jahres 1959 folgender Abschnitt:
Den Abschluss bildete eine gemeinsame Sitzung des K.G.V, der alten Bläser (6) und den ehemaligen Bläsern (4), ist nichts mehr daran zu ändern. Es geht nach der von der K.G.L. beschlossenen Ordnungen. Zweifel und Fragen, die die Eigentumsverhältnisse an Instrumenten usw. betreffen, wurden insofern gelöst, als alles Eigentum des alten Posaunenchors von dem neuen übernommen und, der die gute Tradition des alten fortsetzen will.
Ihren Austritt aus dem Posaunenchor erklären Eipp Otto und Krebs Eugen. Es wollen weiter Mitblasen Sauder Ernst, Reich Walter, Kemmeter Richard, Schmitt Valentin, Balss Herbert /erst 1960).
1959 und 1960 kann dann auch nicht mehr über den Chor geklagt werden. Schwierig wird die Frage der Chorleitung werden.
Nach und nach hörten die alten Bläser auf, gaben ihre Instrumente ab und so ging die Ära des Posaunenchors alte Zusammensetzung zu Ende. Alles dies, weil man absolut dem Posaunenwerk beigetreten war, was über 60 Jahre auch so ging.
Die neuen Bläser entwickelten sich gut und so lesen wir im ev. Kirchenbuch des Jahres 1961/62:
Die Arbeit des Posaunenchors mit seinen jungen Bläsern ist sehr erfreulich. Es wird ordentlich gearbeitet. Die Leitung des Chores hat Herr Jakob Gomer übernommen.
Am 7. + 8. Oktober 1961 feierte der Kirchenchor sein 75-jähriges bestehen. Der Chor ist jetzt wirklich leistungsfähig. Ja die Leitung teilten sich gleichzeitig Hans Bretzer und Wilhelm Wegner (Sohn des Pfarrers). Der Chor war es bisher gewöhnt, leichte Sätze aus dem Chorgesangbuch zu spielen. Es wurde „Lobe den Herren“ (Kantate für 2 – 4 Stimmen) von Kirchenchor, Bläser und Orgel zu gehör gebracht.
Jakob Gomer hatte aus der Jungschar vier neue Bläser gefun-den. Es waren dies Werner Ernst, Rudi Obentheuer, Klaus Oswald und Dieter Vatter. Jakob Gomer hörte nach kurzer Zeit mit der Chorleitung auf und mit Richard Kemmeter wurde ein Neuanfang begonnen. Er wurde mit Hans Bretzer und Wilhelm Wegner jr. zu einem Dirigentenlehrgang geschickt.
Richard Kemmeter, der die Chorleitung im Jahre 1961 über-nahm, erklärte dem Verfasser, dass er die Arbeit von Jakob Gomer weiterführte und verstärkt die Ausbildung junger Bläser vorantrieb, um dem Chor wieder eine ansprechende Stärke (10-12 Bläser) zu geben, was ihm auch gelang.
Am 11. und 12. Juli 1970 war der Chor Ausrichter des Be-zirksbläsertags für Rheinhessen. Viele junge Bläser wurden bis dahin ausgebildet, die aber nach einiger Zeit wieder aufhörten.
Ab 1972 wirkte der Chor bei allen Festgottesdiensten aus Anlass der Eicher Kerb mit. Dies gilt ebenso bei allen Volkstrauertagen auf dem Friedhof. Beim Altennachmittag der am 10.12.1972 in der Schulturnhalle der Verbandsschule stattfand, wirkte der Chor ebenfalls mit. Dies gilt auch wechselweise für die nachfolgenden Jahre.
Die Ortsgemeinde Eich weihte am 23.09.1973 seine neu erbaute Altrheinhalle ein, wo der Chor beim Gemeinschaftschor aller kirchlichen Vereinen unter der Leitung von Dirigent Pilz, mitwirkte. Aus Anlass der
Indienststellung der renovierten Orgel ist in der Wormser Zeitung vom 25.12.1973 unter anderem zu lesen:
Der evangelische Posaunenchor und der evangelische Kirchenchor musizierten zu Beginn des Gottesdienstes.
Der VdK Eich beging am 13.10.1974 in der Altrheinhalle Eich sein 25-jähriges Bestehen. Hier trat der Chor teilweise allein und beim Gemeinschaftschor auf. Festzuhalten wäre noch, dass der Chor natürlich jährlich bei all den kirchlichen Feiertagen in der Kirche mitwirkte.
Am 27.06.1975 feierte der MGV Sängerbund Eich sein 75-jähriges Jubiläum in der Altrheinhalle Eich. Unter anderen Vereinen wirkte der Chor, verstärkt durch die Posaunenchöre von Gimbsheim und Hamm, mit.
Auch beim Festgottesdienst am 11.12.1977 zum 75-jährigen Bestehen der Frauenhilfe war der Chor dabei.
Im Jahre 1978 wurden weitere Jungbläser von Richard Kemmeter angeworben und ausgebildet. Dies waren Jürgen Beckenbach, Dieter Ritscher, Jürgen Salewski und Peter Vatter.
Die Ortsgemeinde Eich unterzeichnete am 02.12.1978 in der Schulturnhalle der Verbandsschule Eich die Partnerschaftsur-kunde mit Fleury la Vallee, der französischen Partnergemeinde von Eich. Unter der Leitung von Richard Kemmeter spielte der Chor „ Lobpreisung Gottes und Intrate“. Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz.
1979 unternahm der Chor eine Fahrt zur „Burg Reichenberg“. Dort leitete der frühere Bläser und kurzzeitige Dirigent Jakob Gomer einem Heim für Behinderte.
Bei den Eicher Feuerwehrtagen am 14./15.6.1980 spielte der Chor nach der Ehrung einiger Feuerwehrleuten durch den Landrat Rein zur Unterhaltung auf.
Im Jahre 1980 lud der Bläser Dieter Ritscher den gesamten Chor zu einem Grillfest mit anschließender Weinprobe ein.
Das Jahr 1982 war für den Posaunenchor ein sehr bewegtes Jahr. Am 1. April übergab der seitherige Chorleiter Richard Kemmeter nach 21 Jahren Chorleitertätigkeit sein Amt an den langjährigen Bläser Willi Bretzer ab. Zu diesem Zeitpunkt waren folgende Bläser aktiv: Chorleiter Willi Bretzer, Jürgen Beckenbach, Peter Vatter, Karlfried Münk, Irmgard Kemmeter, Richard Kemmeter, Jürgen Salewski, Dieter Ritscher und Hans Otto Wittmann.
An Himmelfahrt übernahm der Chor die musikalische Leitung beim Gottesdienst im Freien auf einer Wiese am Eicher See.
Der Fußballclub Germania 07 Eich feierte vom 21. bis 31. Mai 1982 sein 75-jähriges Bestehen. Die Totenehrung am 21. Mai gestaltete musikalisch der Chor. Ebenso wirkte er beim Fest-kommers am 22. Mai 1982 mit.
Im Jahre 1982 feierte die Gemeinde Eich ihre 1200-Jahrfeier. Aus diesem Anlass trat der Chor bei der Totenehrung auf dem Friedhof mit den Chorälen „Leuchtend strahlt des Vaters Gnade“ und „Dornig ist der Pfad“ auf. Beim Dorfgemeinschaftsabend, unter Mitwirkung aller Eicher Ortsvereine, der am 3.7.1982 in der Altrheinhalle stattfand, spielte der Chor im ersten Teil „Lobpreisung Gottes“ und im zweiten Teil des Abends bekannten Volkslieder, die vom Publikum als angenehme Auflockerung des Abends empfunden wurde. Am
darauf folgenden Sonntag wurde die ökumenische Mor-genandacht auf dem Kerweplatz vom Chor musikalisch unter-stützt. Er spielte „Die güldene Sonne“, „Geh aus mein Herz“, „Großer Gott wir loben Dich“. Zum Abschluss brachten er das Lied „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ und schickte da-mit die Wanderer auf ihren Kurs.
Beim historischen Festumzug am 11. Juli gestaltete der ev Posaunenchor mit dem ev. Kirchenchor eine gemeinsamen Festwagen, der wie folgt beschriftet war und folgendes Motiv darstellte.
Eich zwischen 882 – 981
Darstellung der Überreichung der Schenkungsurkunde von 200 Morgen Land an das Stift St. Peter in Worms. Der Festwagen wurde begleitet von einer Fußgruppe die „Bauern und Leibeigene“ darstellten. Im gleichen Jahr wurde einen Ausflug mit dem Bus nach Schelmwengraben, ein Stadtteil von Wiesbaden, unternom-men. Dort wurde ein Gottesdienst gestaltet. Es schloss sich ein gemeinsames Mittagessen im dortigen Gemeindesaal an. Danach Besuch des Klosters Eberbach, verbunden mit einem Choralblasen in der großen Klosterkathedrale. Eine bleibende Erinnerung.
Einen weiteren Höhepunkt für den Chor war am 1. Advent 1982. Er feierte sein 90-jähriges Bestehen, verbunden mit „80 Jahre Frauenhilfe Eich“. Es war eine eindrucksvolle Veranstal-tung, an der sich neben dem Männergesangverein Eich auch die Posaunenchöre Eich, Gimbsheim, Alsheim, Osthofen und Hamm, sowie der ev. Kirchenchor beteiligten.
Folgende Bläser waren nach dem Bericht im Mitteilungsblatt der VG Eich vom 25.11.1982 noch aktiv:
Irmgard Kemmeter, Richard Kemmeter, Willi Bretzer, Hans Otto Wittmann, Karlfried Münk,
Jürgen Beckenbach, Peter Vatter, Dieter Ritscher und Jürgen Salewski. Die Chorleitung hatte Willi Bretzer.
Das Jahr 1983 war für den Chor weitgehend durch den 500. Geburtstag Martin Luthers geprägt. Insgesamt gab es 23 Auftritte. In Eich waren es die üblichen Festtage wie Sylvester, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Konfirmation, Goldene Konfir-mation, Erntedankfest, Reformationsfest und Totensonntag. In diesem Jahr verstarb der langjähriger Bläser Valentin Schmitt, dem der Chor am folgenden Sonntag im Gottesdienst gedachte. Festzuhalten wäre noch das Kirchenliederfestival in der Drei-faltigkeitskirche in Worms, bei dem alle Kirchen- und Posau-nenchöre der Dekanate Worms und Osthofen mitwirkten. Beim Wormser Kirchentag, der vom 16. – 18. September 1983 stattfand, spielte der Chor am Lutherplatz. Zum Abschluß musizierten alle anwesenden Posaunenchöre unter der Leitung von Landesposaunenwart Horst Wetzler. Weiter wurde im Jahr 1983 ein Kurrendeblasen in Hamm durchgeführt. Dabei wurden zwei Ständchen (Geburtstag und goldene Hochzeit) überbracht. Erstmals wirkte der Chor beim gemeinsamen Martinsumzug der beiden Kindergärten mit. Der gesellige Teil kam auch nicht zu kurz. Über die Pfingst-feiertage hatte der Chor den Posaunenchor aus Bochum-Witten zu Gast. Der Abschluss endete mit einer Weinprobe im Weingut Ritscher. Dem langjährigen Chormitglied Heinrich Vatter wurde im Jahre 1984 zu seiner goldenen Hochzeit ein Ständchen überbracht.
Erneut gestaltete der Chor den Frühschoppen beim Feuerwehrfest 1984. Er spielte Marschmusik und volkstümliche Weisen, was bei den Besuchern sehr gut ankam.
Vom 14. bis 16. September 1984 wurde der Chor nach Bochum – Langendrer eingeladen. Mit einem Bus sowie den Familienangehörigen ging die Fahrt dorthin. Die Unterbringung erfolgte in Privatquartieren. Samstags wurde das Bergbaumu-seum besucht. Danach gab es eine Stadtrundfahrt. Sonntags fand ein gemeinsamer Bläsergottesdienst in der Kirche statt. Anschließend gab es ein gemeinsames Choralblasen vor der Kirche.
Der MGV Sängerbund 1850 Eich veranstaltete zum Abschluß des Jahres 1984 vor dem Rathaus ein Adventssingen, wo der Chor vor ca. 500 Zuhörern mit weihnachtlichen Lieder diese Veranstaltung bereicherte.
Im Jahr 1985 hatte der Chor erneut 22 Einsätze. Neben den üblichen Festgottesdiensten wirkte er im Februar beim Dorfgemeinschaftsabend mit einem „Rheinliederpotpourri“, der in der Altrheinhalle stattfand, mit. Weiter wirkte er beim 25-jährigen Jubiläumsgottesdienst des Kirchenchors Wintersheim und beim zentralen Dekanatsgottesdienst zum Reformationstag in Bechtheim, mit. Bei der Kirchenvisitation, die am Erntedankfest 1984 stattfand, trat der ev. Kirchen- und der ev. Posaunenchor zusammen mit der Kantate „Lobe den Herren“ auf. Die Ortsgemeinde Eich stellte an der Eicher Kerb, am 24.8. 1985 einen Wappenbaum, wo jeder Verein mit seinem Wappen oder Emblem angebracht ist, vor dem Rathaus auf. Hier unterhielte der Chor die vielen Zuschauer.
Der ev. Kirchenchor beging am 30./31. August 1986 sein 100-jähriges Bestehen. Bei der Festveranstaltung am Sams-tagabend in der Altrheinhalle spielte der Chor den „Bläserruf“ von Händel und den Psalm 100 „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ Im zweiten Teil spielten er ein Potpourri aus Marsch-liedern. Als Abschluß der Veranstaltung sang und spielte ein Gemeinschaftschor mit dem Vortrag „Die Himmel rühmen“, mit. Auch am Festsonntag waren der Chor Mitgestalter des Gottesdienstes, der mit einer „Intrade“ eröffnet wurde. Eine Verstärkung des Chores erhielt er im Jahre 1986 durch Herrn Hans Embach von Hamm.
Der erste Auftritt des Chors im Jahre 1987 war beim Abschlussgottesdienst der Bibelwoche. Beim
20-jährigen Bestehen der Hauptschule Eich im Jahre 1967 unterhielt der Chor die Besucher mit einer einstündigen Unterhaltungsmusik.
Der Turnverein 1888 Eich e. V. feierte im Jahre 1988 sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass war am 16.04.1988 eine Festveranstaltung in der Altrheinhalle Eich. Hier trat der Chor gemeinsam mit dem ev. Kirchenchor auf . Im ersten Teil wurde „Sehen wir uns am anderen Ufer?“ und im zweiten Teil den „Geburtstagsmarsch aus Leipzig“ zu Gehör gebracht. Einen Auftritt gab es in Mettenheim am Michelsberg anläss-lich des Weinfestes. Dieses wurde zwar vom Fernsehen aufgenommen, aber wegen einer technischen Panne nicht gesendet. Einer Einladung folgend von der Familie Jakob Gomer besuchten der Chor sie am 9. September 1988 in Oppenweiler. Eine Mitwirkung gab es auch beim 10-jährigen Bestehen der Freundschaft Eich mit Fleury – la – Vallee am 26.11.1988 in der Altrheinhalle Eich. Den Kranken im ev. Hochstift Worms brachte der Chor am dritten Advent einen musikalischen Adventsgruß.
Der Landesposaunentag fand am 13. und 14. 1990 Juni in Alzey statt, wo der Chor auch teilnahm. Die
ev. Frauenhilfe konnte am 5. Juli 1990 ihr 90-jähriges Be-stehen feiern. Hier war der Chor an der Gestaltung
beteiligt.
Der langjähriger Bläser und Chorleiter Richard Kemmeter schied wegen Krankheit im Jahre 1991 als aktives Chormitglied aus.
Das Jahr 1992 stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens des ev. Posaunenchors Eich. Trotz alledem hatte er im Laufe des Jahres noch einige andere Verpflichtungen. So brachte er seinem Ehrenmitglied Adam Reich V. bei dessen 90. Geburtstag am 28. Mai 1992 ein Geburtstagsständchen. Das 100-jährige Bestehen des ev. Posaunenchors Eich wurde am Samstag, dem 28.11. 1992, um 19.30 Uhr in der ev. Kirche zu Eich festlich begangen
Nachstehend das Programm „100 Jahre Posaunenchor Eich“
Evangelischer Posaunenchor im Jubiläumsjahr 1992:
Jürgen Beckenbach, Johann Embach, Hamm/Rhh., Jakob Gomer, Gunter Kemmeter, Irmgard Kemmeter, Renate Kölsch, Gunnar Münk, Karl Friedrich Münk, Dieter Ritscher, Willi Stolle, Worms, Peter Vatter, Hans – Otto Wittmann, Hamm/Rhh., Willi Bretzer, Chorleiter
Folgende Ehrungen wurden an diesem Abend vorgenommen:
Willi Stolle für 70 Jahre, Johann Embach für 60 Jahre. Beide erhielten auch die Kuhlo-Plakette.
Irmgard und Richard Kemmeter 40 Jahre, Willi Bretzer und Jakob Gomer für 40
Jahre, Karlfried Münk für 25 Jahre. Weitere sieben Mitglieder wurden für 10
Jahre geehrt.
1993 hatte der Chor, ausser den kirchlichen, keine besondere Auftritte.
Hier einige Auftritte im Jahre 1994. Neueinführung von Pfarrer Niemz als Dekan, der Abschluss der Bibelwoche in Westhofen und ebenso zwei Bläsergottesdienste mangels eines Organisten. Im Jahr 1994 unternahm der Chor einem Ausflug nach Idar Oberstein mit Besuch des Edelsteinmuseums. Die Heimreise gestaltete sich mit verschiedenen Unterbrechungen durch die Pfalz zurück nach Eich.
Die evangelische Kirche konnte im Jahre 1995 ihr 150-jähriges Bestehen begehen. Das Fest begann am 3. September mit einem Konzert des Bläserkreises der EKHN unter der Lei-tung von Horst Wetzlar. Am 4. 9. 1995 wurde der Festgottesdienst umrahmt. Bei einem Bläsertag, der am 29.10.1995 auf dem Kloster Eberbach stattfand, nahm der Chor teil.
Pfarrer i. R. Wilhelm Wegner wurde am 17.2.1996, 75 Jahre, und Herr Heinrich Vatter am 31.3.1996, 90 Jahre alt. Beiden wurde ein Geburtstagsständchen gebracht. Am 23.5.1996 feierte Pfarrer Niemz sein 25-jähriges Jubiläum, das vom Chor umrahmt wurde. Die Freiwillige Feuerwehr feierte vom 27. – 30. Juni 1996 ihr 100-jähriges Jubiläum. Dabei wirkte der Chor beim ökume-nischen Gottesdienst mit. Einige der älteren Bläser schieden aus alters- oder gesundheitlichen Gründen aus. Entsprechende jüngere fehlten, so dass im Jahre 1996 nur noch 9 Bläser zur Verfügung standen. Ein Lichtblick gab es trotzdem. Markus Miskovski kam als Jungbläser dazu.
Über eine Strukturänderung der Posaunenchöre insgesamt sagt der langjährige Chorleiter Willi Bretzer folgendes:
Zur Arbeit der Posaunenchöre im Allgemeinen ist hier zu erwähnen, dass sich seit einigen Jahren das Ende der Ära „Kuhlo“ abzeichnet und man sich mehr den moderneren Musikrichtungen zuwendet. Von den Posaunenwerken werden entsprechende Literaturen zur Verfü-gung gestellt und diese auch auf Lehrgängen vermittelt. Auch der Eicher Posaunenchor kann sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Diese Entwicklung kostet den Chorleiter viel Mühe, den Bläsern die bis dahin abgewohnte Art von Musik näher zu bringen. Im Jahre 1998 konnte mit Herrn Peter Kroll ein erfahrener Musiker hinzu gewonnen werden, ebenso ein Jahr später mit Herrn Günter Schnabel.
Zum Jahreswechsel 2000 wurde vom Chor das „Große Halle-luja“ von Händel in der ev. Kirche Eich, aufgeführt. Richard Kemmeter wurde an dessen 70. Geburtstag am 27.3. 2000 ein Ständchen gebracht. Bei
der Feier des MGV zu seinem 150. Bestehen am 27. Mai 2000 nahm der Chor neben der Totenehrung auf dem Friedhof auch an der Festveranstaltung in der Altrheinhalle teil. Dabei wurde er von Herrn Horst Eicher mit seinem Schlagzeug unterstützt. Außerdem wurde für den Umzug am 28.5.2000 mit einem Festwagen
teilgenommen. Von diesem Erfolg ermutigt, entschloss sich der Chor, die bis dahin ihrer bescheidenen Eröffnung der „Eicher Kerb“ mit zu gestalten. Bei flotter Unterhaltungsmusik saßen viele Besu-cher bis zum späten Abend in froher Runde zusammen.
Fazit:
Aus den kleinen Anfängen wurde daraus ein fester Be-standteil der „Eicher Kerb“ Im gleichen Jahr wurde einen Schiffsausflug nach Rüdesheim unternommen. Die Reihe der Chorauftritte zeigt, dass neben kirchlichen Fes-ten zunehmend öffentliche Auftritte zu bestreiten waren wie Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses, Hochzeit von Peter Vatter, ein Benefiz Konzert, beim Pfingstturnier des FC Germania 07 Eich, Gemeindefest, Weihnachtsmarkt, Weih-nachtsfeiern und verschiedenes mehr. Zum
jährlichen Programm zählt auch inzwischen regelmäßig ein Adventsblasen im Altersheim in Osthofen.
Im November 2002 konnte der Chor sein 110-jähriges Bestehen feierlich in der Kirche begehen.
Der seitherige Chorleiter Willi Bretzer gibt am 30.06.2003 seinen Stab weiter. Er wurde für seine 21-jährige Chorleitert-ätigkeit dafür besonders geehrt. Neuer Chorleiter ist nun Peter Kroll. Vanessa Negraschis und Aliesa Kroll, beides Querflötenspielerinnen, treten dem Chor in diesem Jahr bei. Gemeinsam mit dem ev. Kirchenchor und weiteren Solisten wurde ein großes Weihnachtskonzert veranstaltet.
Im Jahr 2007 hatte der Chor ausser den kirchlichen Auftritten einen beim Fußballclub Germania Eich, wo er sich auch am 17. Juni 2007 mit einem Festwagen beteiligte. Der letzte Auftritt im Jahr 2007 vor Erscheinen dieses Doku-mentation war die Beteiligung mit einem Prunkwagen beim großen Festumzug am Sonntag, den 17. Juni 2007 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des FC Germania 07 Eich. Als Motiv wurde die ev. Kirche Eich dargestellt und die Bläser gaben entsprechende Kostproben ihres Könnens.
Quellennachweis
Evangelisches Kirchenbuch
Wormser Zeitung
Mitteilungsblatt VG Eich
Richard Kemmeter
Willi Bretzer
Außerdem alle ehemalige und aktiven Bläser
Vielen Dank an Herrn Günter Reich der uns diese Schriftstücke zur Verfüngung stellte.
115 Jahre Posaunenchor
Grußwort
Mit dieser kleinen Schrift legt Herr Günter Reich eine bemerkenswerte Dokumentation über die 115-jährige Geschichte unseres evangelischen Posaunenchores in Eich vor. In meinem Grußwort möchte ich die Geschicke unseres Posaunenchores in den Rahmen der biblischen Tradition einbinden.
Die Geschichte der Posaunenchöre beginnt ziemlich nie-derschmetternd. Denn am Anfang war da das Missge-schick in Jericho. Als die Israeliten unter Führung Josuas in Kannan einmarschierten, da wollten sie zunächst die wehrhafte Stadt Jericho erobern. Aber mit Waffengewalt gelang es ihnen nicht. Ein Posaunenchor der sieben Tage lang um die Festung lief und die Hörner und Trompeten ertönen ließ, brachte die Mauer zum einstürzen. Was lernt daraus ein aufmerksamer Bibelleser? Posaunen sind ein gefährliches Instrument. Man muss maßvoll damit umgehen, sonst beginnen Mauern zu bröckeln.
Seit Jericho hat sich – Gott sei Dank – die Posaunenchorarbeit weiterentwickelt. Das war ja auch wohl notwendig, wenn man nicht hinterher immer wieder Aufbauarbeit leisten wollte.
Unser Posaunenchor steht in der Tradition dieser Weiterentwicklung. Denn erstens wird in der Regel im Sitzen gespielt und auch mal Piano – also leise. Und zweitens sind mir aus den letzten Jahrzehnten keine Einstürze bekannt. Der Posaunenchor ist also auf dem richtigen Weg. Allerdings: wenn irgendwann einmal eine konzertante Umgehung unserer Kirche mit Posaunenschall geplant würde, dann müsste der Kirchenvorstand wohl eingreifen. Das wäre vielleicht doch zu gefährlich – wie das Beispiel Jericho zeigt. Nun sind Posaunen und Trompeten Instrumente die auch ihre Tücken haben. Nicht regelmäßig geübt, kann schon mal der Ansatz daneben gehen und damit auch der Ton. Paulus kennt sich da sehr gut aus. Er vergleicht den undeutlichen Ton bei ungeübten Posaunisten mit der Zungenrede, die kein Mensch verstehen kann. Die spannende Frage die sich daraus ergibt, lautet: Warum kennt sich Paulus mit dem Posaunenspiel so gut aus? Weiß er es aus eigener Erfahrung, dann war er selbst Posaunist. Dann stehen alle Posaunenchöre bis auf den heutigen Tag in einer apostolischen Tradition – so wie der Papst! Dann würden sie sogar alle Posaunen- und Trompetenspieler mit dem römischen Oberhaupt auf gleicher Ebene stehen. Das wäre ja wohl eine Sensation. Posaunenchöre werden auf ewig Bestand haben. Sie werden nämlich nach Aussage der Bibel die letzte Zeit ankündigen. Wer also im Posaunenchor mitspielt, hat ein unvergängliches Hobby und ein himmlisches dazu! Im Matthäusevangelium steht dazu ein wunderschöner Satz. Da heißt es: „Er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von die vier Himmelsrichtungen, von einem Ende zum anderen.“ Dieser Satz Jesu zeigt übrigens auch die Richtung der Entwicklung unseres evangelischen Posaunenchores an: nämlich nicht niederzuschmettern, sondern aufzubauen und zu sammeln.
Dem evangelischen Posaunenchor wünsche ich für die Zukunft viel Luft und Lust zum Spielen und Menschen, die ihre Arbeit wertschätzen.
Ich wünsche ihm Mut, für laute und leise, alte und neue Töne.
Eich im Juli 2007 Markus Messerschmidt, Pfarrer
Vorstellung 115 Jahre Posaunenchor Eich in der evangelischen Kirche in Eich am Sonntag, 14.10.2007
Herr Pfarrer Messerschmidt, Aktive des Posaunen-chors Eich, verehrte Anwesende.
Ich habe heute die Ehre, die von mir erstellte Doku-mentation über 115 Jahre Posaunenchor Eich kurz vorzustellen. Es gab mehrere Gründe dafür, dass ich diese Dokumentation verfasst habe. Mein Vater hat bereits1933 im Posaunenchor mitgewirkt.
Auch ich habe einmal im Posaunenchor das Trom-petenspielen erlernt. Jedoch war wegen meines Schichtbetriebes bei der Deutschen Bundesbahn ein kontinuierliches Spielen für mich damals unmöglich. Der ausschlaggebende Grund war jedoch ein Artikel im Gemeindebrief „Gickel“, dass der Posaunenchor aus dem damaligen Kirchengesangsverein hervor-gegangen ist, was nicht stimmte. Ich sprach mit meinem Schulkamerad Richard Kemmeter, ob er bereit wäre mich bei dieser Dokumentation über die letzten 115 Jahre zu unter-stützen, damit diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Wir beide sind die letzten, die noch über die Jahre ab 1947 Bescheid wissen. Bei meinen Recherchen bei ehemaligen Bläsern erlebte ich immer wieder, dass die vergangenen Jahre schnell vergessen und man sich nicht mehr erinnern konnte, ob es Nachfragen nach ihrer eigene Zeit beim Posaunenchor oder ob es sich um Ausflugsfahrten des Chors handelte. Eine weitere große Hilfe erhielt ich von Willi Bretzer, der über die Neuzeit viel berichten konnte. Pfarrer Messerschmidt übergab mir die Aufzeichnungen, die im ev Kirchenbuch über den Posaunen-chor niedergeschrieben waren. Nun konnte ich mit der Arbeit beginnen.
Nun in kurzen Worten die Geschichte des Chors.Die Gründung des Posaunenchors erfolgte im Jahr 1882 durch dem damaligen Pfarrer Kappesser. Er konnte jedoch nicht ahnen, dass dieser Chor eine bewegte und teils unruhige Geschichte erleben sollte.
Der erste Umbruch fand bereits 1897 statt. Pfarrer Kappesser ging nach Pfiffligheim. Es fand sich niemand, der diesen Chor weiterleitete. Dies dauerte bis zum Jahr 1932. Der damalige Pfarrer Höpfner gründete ein Bläserquartett, dem er selbst, Dr. Ernst Kappesser, sein Sohn Rudolf und Heinrich Vatter, angehörte. Dies hielt auch nur ein Jahr. Dr. Kappesser startete im Jahr 1933 einen Aufruf, um wieder einen größeren Posaunenchor zu gründen, was glückte. Außer Heinrich Vatter und Rudolf Kappesser, kamen folgende neue Bläser dazu. Dies waren Otto Eipp, Adam Kraft, Friedrich Pfeiffer, Rudolf Reich, Philipp Reich, Adam Reich 5. Friedrich Rieß, Ernst Sauder, Rudolf und Valentin Schmitt. Leider wurde mit Beginn des 2. Weltkrieges die Chortätigkeit unterbrochen. Der Neuanfang mit den frühern Bläsern begann nach Kriegsende, wobei einige Bläser aus gesundheitsgründen nicht mehr weitermachen konnten. Der erste junge Bläser kam im Jahre 1947 hinzu. Es war Richard Kemmeter. Nach 4 Wochen folgte ich. Angelernt wurden wir von Friedrich Pfeiffer. Weitere Bläser kamen hinzu und so konnte der Chor immer sein Können unter Beweis stellen.
Der zweite große Umbruch für den Chor war der Tod des Dirigenten Dr. Kappesser. So lange ich dabei war und darüber hinaus gab es immer zwischen Dr. Kappesser und Pfarrer Wegner größere Dispute wegen einer Mitgliedschaft im Posaunenwerk. Pfarrer Wegner wollte, dass der Chor dort Mitglied werden müsste, was Dr. Kappesser jedes Mal ablehnte mit der Begründung, dass man auch ohne Mitgliedschaft bei allen kirchlichen Festen mitwirken konnte. Nach dem Tod wurde durch Pfarrer Wegner diese Mitgliedschaft einfach getätigt, was zu einer großen Unruhe innerhalb der Bläser führte. Es kam so weit, dass fast alle älteren Bläser austraten. Damit war der Chor nicht mehr in der Lage aufzutreten. Nun begann erneut die Suche nach jungen Bläsern, die sich bis heute fortsetzt.
Alles weiter ist in der Dokumentation nachzulesen.
Ich verbinde mit meiner Dokumentation die Hoffnung, auf einen noch lange bestehenden Posaunenchor.
Zum Schluss möchte ich mich noch herzlich bei Herrn Pfarrer Messerschmidt bedanken für die Überlassung der Unterlagen aus dem Kirchenarchiv.
Ein weiters herzliche Dankeschön an meinen Schul-kamerad Richard Kemmeter für seine Unterstützung in Form von Anekdoten aus früherer Zeit.
Der gleiche Dank gilt Willi Bretzer, der mir seine Aufzeichnungen aus der Neuzeit überlassen hatte.
Auch danke ich allen Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit